MUNDUS -
Das Kunstmagazin für Deutschland, Österreich und die Schweiz
MUNDUS ist ein Kunstmagazin und berichtet über Ausstellungen und interessante Events aus Kunst und Kultur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir informieren über besondere Galerien, Kunstmessen sowie über zeitgenössische Künstler aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Installation und Autoren-Schmuck. Auf der Internetpräsenz www.mundus-art.com finden Sie Leseproben aus dem Magazin, die Mediadaten und alle Informationen rund um das Abonnement sowie einen Überblick über die bisher erschienenen Schwerpunktthemen und Ausgaben; diese können Sie bei Interesse im Shop nachbestellen.
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Künstlerporträt
Nach Nolde
Zum malerischen Werk von Beate Bitterwolf
„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen?“ Mit diesen Worten begann Thomas Mann im Jahr 1926 sein umfangreiches Romanwerk Joseph und seine Brüder. Er beschrieb damit ein Phänomen, das auch für die Kunstgeschichte gültig ist: Zeitgenössische Kunst entsteht nicht aus dem Nichts heraus, sondern entwickelt sich aus den künstlerischen Positionen der vorausgegangenen Generationen. Das gilt auch für die Traditionslinie des Kolorismus, einer Art des Malens, bei der die Farbe eine herausragende Bedeutung besitzt. Der Kolorismus bezeichnet keine eigene Epoche. Er zieht sich vielmehr über die Jahrtausende hinweg und reicht von den farbintensiven Wandgemälden der antiken Welt, bunten Buchmalereien des Mittelalters und einem geradezu explosionsartigen Umgang mit Farbe bei den Expressionisten bis hin zu modernen Koloristinnen wie Katharina Grosse. Tief ist der Brunnen der Vergangenheit also auch in der Malerei, und wer in ihn hineinblickt, wird gerade bei den koloristischen Positionen keinen Grund, keinen Anfang und kein erstes Mal erkennen.
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Kunst und Psychologie
Die Macht der Farbe
Barnett Newman und sein Werk Wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau
Er wurde 1905 als Sohn polnisch-jüdischer Auswanderer in New York geboren, wo er 1970 auch starb: der amerikanische Maler und Bildhauer Barnett Newman, einer der wichtigsten Vertreter des abstrakten Expressionismus. Sein weltberühmtes Werk Wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau entstand in vier Variationen; die vierte aus dem Jahr 1969/1970 erwarb die Neue Nationalgalerie in Berlin. In der Presse wurde der Preis des Bildes und die ungewohnte Abstraktion zum Stein des Anstoßes. Das Werk wurde als die Arbeit eines Anstreichers verspottet. Zum Zeitpunkt seines Erwerbs kostete es etwa drei Millionen DM, die unter anderem vom Kunstverein des Berliner Museums aufgetrieben worden waren.
Starker Simultankontrast
Beim Betrachten des Bildes werden die gleichmäßigen homogenen Flächen durch Eigenheiten des menschlichen Sehvorgangs in typischer Weise verändert: Eine höhere Helligkeit verdunkelt den Nachbarbereich und umgekehrt.
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Ausstellungen
Nicht Ausdruck, sondern Eindruck malen
Schwäbische Impressionistinnen in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen
Die Stilrichtung des Schwäbischen Impressionismus wird mit Malern wie Christian Landenberger, Hermann Pleuer, Otto Reiniger oder Gustav Schönleber verbunden. Weit weniger bekannt sind ihre weiblichen Kolleginnen, denen sich diese Ausstellung mit rund einhundert Werken von 1895 bis 1925 widmet. Die ausgewählten Künstlerinnen stammen aus Württemberg oder ließen sich hier dauerhaft nieder. Viele studierten in den sogenannten Damenklassen an der Kunstakademie Stuttgart und fanden in Adolf Hölzel oder Christian Landenberger ihre Lehrer. Zum allgemeinen Unterricht waren sie jedoch nicht zugelassen; sie mussten Privatstunden nehmen und dafür ein Entgelt leisten. Die meisten Künstlerinnen hatten keine andere Wahl, als ihre Ausbildung selber zu organisieren. Unterstützung bot ihnen der 1893 gegründete Württembergische Malerinnen-Verein, eine der frühesten Vereinigungen malender Frauen in Deutschland.
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